Dornbusch
Hinter Kloster, dem nördlichsten von der Fähre angesteuerten Ort auf Hiddensee, steigt das Land steil zu dem teils lehmig-sandigen, teils aus steinigen Geschiebemergeln bestehenden Höhenrücken des Dornbusch an. Seitdem im Dreißigjährigen Krieg hier der gesamte alte Baumbestand von Erlen und Eichen vernichtet wurde, wuchern Dornenbüsche auf den Hügeln, besonders der stachlige Sanddorn, dessen Beeren zu Vitamin-C-reichem Saft und Sirup verarbeitet werden. Auf dem höchsten Punkt der Insel, dem 72,5 m hohen Bakenberg, steht der 27,5 m hohe Leuchtturm auf dem Dornbusch (April Di-Sa 10.30-16 Uhr, Mai-Sept. tgl. 10.30-16 Uhr, Fr auch 19-21 Uhr), das weithin sichtbare Wahrzeichen von Hiddensee. Der 12-eckige, weiß verputzte Klinkerbau wurde 1887/88 erbaut. Von der Aussichtsplattform überblickt man die gesamte Insel und das westliche Rügen, sieht sogar die Silhouette von Stralsund. Das Leuchtfeuer hat eine Lampenleistung von 2000 Watt und strahlt bis zu 45 km weit.
Bereits seit 1937 steht der Dornbusch unter Naturschutz. An der Nordwestseite endet die hügelige Landschaft in einem jäh abfallenden Steilufer, an dessen Fuß ein geschützter einsamer Sandstrand liegt. Er kann über den Abstieg durch die Svantevitschlucht beim Leuchtturm erreicht werden. Um die ständige Meeresabtragung zu verhindern, wurde 1937-39 um das Kap Hucke in Ufernähe ein Schutzdamm aus schwedischem Granit angelegt, von dem bis Kriegsausbruch ca. 400 m fertig gestellt waren. Seitdem sind neue Abbrüche an der Hucke ausgeblieben.
Am Boddenufer des Dornbusch liegt Grieben, der älteste und kleinste Ort der Insel. Bauernhöfe mit farbenfrohen Blumengärten und Fischerkaten prägen das dörfliche Bild des Weilers, dessen Gasthaus sich zur Einkehr bei einer Dornbusch-Rundwanderung anbietet.
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