Urlaub auf der Insel Hiddensee
  Kloster
 

 Kloster

Dort, wo 1297 die Neuenkamper Zisterziensermönche ein Kloster errichteten, entstand die Ortschaft Kloster. Schon 1536 wurde das Stift aufgelöst und im Dreißigjährigen Krieg weitgehend zerstört. Nicht mehr als ein Torbogen und ein Abflussstein am Dorfbrunnen sind von der Anlage übrig geblieben.
Die turmlose Inselkirche ist das älteste Bauwerk auf Hiddensee. Sie wurde von den Mönchen des Klosters als Laienkapelle erbaut und 1332 geweiht. Einst besaß sie auch einen Turm, aber seit dem Umbau 1782 befinden sich die beiden Glockenstühle in einem südlichen Vorbau, durch den die einschiffige Kirche auch betreten wird. Im freundlichen, vorwiegend in Blau und Weiß gehaltenen Inneren befindet sich der mittelalterliche Grabstein des 1475 verstorbenen Abtes Johannes Runnenberg. Sehenswert ist auch das hölzerne Tonnengewölbe, das in den 1920er-Jahren mit einem hübschen Blumenmotiv ausgemalt wurde. Auf dem Friedhof finden die Grabsteine des Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann, der Dresdner Tänzerin Gret Palucca, des Regisseurs Walter Felsenstein und der Unternehmer-Brüder Max und Oskar Kruse Beachtung.
Zwei Museen gibt es in Kloster, deren Besuch man nicht versäumen sollte. Das Heimatmuseum (April-Okt. tgl. 10-16 Uhr, Nov.-März Fr/Sa 11-15 Uhr) von Hiddensee wurde 1954 im 1888 errichteten Gebäude des Seenotrettungsdienstes am südwestlichen Ortsrand eröffnet. Die Sammlung erläutert anschaulich die Geschichte der Insel und zeigt Beispiele ihrer Tier- und Pflanzenwelt. Eine Bernsteinausstellung und eine Galerie mit Werken einheimischer Künstler sind gleichfalls von Interesse. Besuchermagnet ist jedoch der berühmte Hiddenseer Goldschatz, der nach Sturmfluten in den Jahren 1872 bis 1874 am Strand gefunden wurde. Hier werden allerdings nur Kopien gezeigt, die Originale befinden sich im Safe des Kulturhistorischen Museums in Stralsund. Der 16-teilige Schmuck, der vor über 1000 Jahren von Wikingern angefertigt wurde, ist eines der schönsten und besterhaltenen Zeugnisse nordischer Goldschmiedekunst des Mittelalters.
Das zweite Museum des Ortes ist das Gerhart-Hauptmann-Haus (Kirchweg 13, Mai-Okt. tgl. 10-17 Uhr, Nov.-April tgl. 11-16 Uhr), das 1956 aus Anlass des zehnten Todestages im Wohnhaus des Dichters und Nobelpreisträgers eingerichtet wurde. 1885 kam Hauptmann zum ersten Mal nach Hiddensee und war bezaubert von der schlichten Schönheit der Insel. Ab 1916 besuchte er sie jedes Jahr für einige Wochen und erwarb schließlich 1930 das Haus in Kloster, gen. Haus Seedorn, als Feriendomizil. Bis 1943 verbrachte er alle Sommer hier, wobei Arbeit und Geselligkeit einander angenehm ergänzten. Sein Arbeitszimmer, die Schlafräume, der Weinkeller, Terrasse und Garten sind original erhalten und zu besichtigen. Gerhart Hauptmann, der bedeutendste deutsche Dramatiker des Naturalismus, starb am 6. Juni 1946 in Agnetendorf im Riesengebirge. Seinem Wunsch gemäß wurde er am 28. Juli auf Hiddensee beigesetzt.
Der Unternehmer und Maler Oskar Kruse ließ sich 1905 am Nordrand von Kloster von den Berliner Architekten Otto W. Spalding und Alfred Grenander eine burgartige Sommerresidenz bauen, die er nach der Straße, in der er in Berlin wohnte, die Lietzenburg nannte. Der wuchtige Backsteinbau weist Anklänge an den Jugendstil auf. Nachdem Oskar sich mit dem Hausbau völlig ruiniert hatte, ging die Villa in den Besitz des Bruders Max über, der sie mit seiner Frau Käthe, der Gründerin des Käthe-Kruse-Puppenimperiums, weiter nutzte. Nach dem Krieg machte man aus der Luxusresidenz ein Erholungsheim der Universität Greifswald. Über eine neue Nutzung des heute leer stehenden Gebäudes wird noch nachgedacht.
In Kloster beginnen die beiden Deiche, die die gesamte Insel auf beiden Seiten vor Hochwasser schützen und ideal zum Spazierengehen und Radfahren sind. Hinter dem Deich der Westseite beginnt am Heimatmuseum der 13 km lange kinderfreundliche Sandstrand, an dem es seicht ins Wasser geht. Etwa 1 km südlich von Kloster liegen schon die ersten Häuser von Vitte.

 
   
 
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